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Arbeitskreis Geschichte - Archäologie ( 8.09.04)


Protokoll der Sitzung des Arbeitskreises „Archäologie und Geschichte“ am Mittwoch, den 08. September 2004 im Sitzungsraum der Amtsverwaltung Haddeby


Beginn: 18.00 Uhr

Ende: 20.00 Uhr

 

Teilnehmer: Jan Willi Degen, Prof. Dr. von Carnap-Bornheim, Hans-Werner Berlau, Ute Drews, Reimer Witt, Thomas Becker, Dietmar Ulbrich, Johann Willi Kempe, Uwe Block, Ralf Feddersen, Dr. Hoffmann-Wieck, Manfred Tönsing, Peter Philipp, Sönke Hartz, Nis Klindt, Willi Kramer, Thorsten Dahl, Cornelia Plewa, Svenja Hennig

 

 

TOP 1: Begrüßung

Herr Degen begrüßt die anwesenden Teilnehmer des Arbeitskreises Archäologie und Geschichte und dankt Amtsvorsteher Feddersen für die Möglichkeit im Amt Haddeby zu tagen.

 

 

TOP 2: Überblick über den aktuellen Stand der Projekte

Frau Plewa gibt einen Überblick über die Entwicklung der Projekte nach der letzten Sitzung des Arbeitskreises im April d.J.

· laufende Projekte

· Internetportal – Wechsel in der technischen Betreuung

· Tag der Schleidörfer am 15.08.2004 durchgeführt

· Existenzgründermesse am 28.05.2004 in Güby

· Fertigstellung der Studie Direktvermarktung

· Erstellung eines virtuellen Modells für die Optimierung der Bewerbung Landesgartenschau

· Fertigstellung Bestandsaufnahme Mobilitätskonzept

· Beginn: Touristische Angebote für Menschen mit Behinderungen

· Start: Ausbildung als Kultur- und Landschaftsführer (Ende Bewerbungsfrist 17.09.2004)

· Start: Wanderweg in Waabs als Modellvorhaben

 

Themen der nächsten LAG am 14.09.2004 in Güby

· erste Schritte zur Entwicklungsgesellschaft

· Anlegebrücke Lindaunis

· Ergebnisse aus dem AK Geschichte und ggf. weiteres

 

 

TOP 3 „Das Danewerk – überregionale und kulturtouristische Potentiale in Denkmalpflege und touristischer Inwertsetzung“

Prof. Dr. von Carnap-Bornheim stellt seine, zusammen mit Dr. Zich und Dr. Kramer, entwickelte Idee, das „Danewerk“ für die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste zu bewerben vor. Das „Danewerk“ gilt als größtes archäologisches Denkmal des Nordens. Wesentliche Teile des Denkmals (Haithabu, Seesperre Reesholm, Osterwall) befinden sich in der Schlei-Region. Nur wenige Denkmäler sind in gleicher Weise gut erschlossen. Die UNESCO nimmt herausragende Kulturgüter in die UNESCO-Welterbeliste auf. Vorschläge erfolgen durch die Mitgliedstaaten. Dabei ist der außergewöhnliche, universelle Wert eines bestimmten Denkmals ausschlaggebend. Die Vorschlagsliste wird von der Kultusministerkonferenz erstellt und lässt eigentlich für die nächsten 10 bis 15 Jahre keine Neuaufnahme zu. Eine Ausnahme stellen Bewerbungen da, die von zwei oder drei Staaten getragen werden. Die realistische Chance würde darin liegen, dass sowohl die dänische als auch die deutsche Seite den Antrag gemeinsam stellen. Das Kultusministerium ist bereits durch die unfreiwillige frühe Presseberichterstattung informiert und sollte frühzeitig mit eingebunden werden. Für das weitere positive Vorgehen oder aber die Erkenntnis, dass eine entsprechende Initiative keinerlei Aussicht auf Realisierung hätte, erscheint es notwendig, eine erste Machbarkeitsstudie zu erstellen. Sie soll einen Überblick über die rechtlichen und archäologisch-historische Situation, die allgemeinen Rahmenbedingungen und über das weitere Vorgehen vermitteln. Die erste Machbarkeitsstudie enthält Kosten in Höhe von insgesamt 37.200 €. Die Finanzierung erfolgt aus EU-Mitteln und aus Eigenmitteln des Archäologischen Landesamtes.

 

Prof. Dr. von Carnap-Bornheim merkt in der anschließenden Diskussion an, dass soweit die Studie positive Erkenntnisse gibt, durch intelligente Finanzierungsmöglichkeiten weitere notwenige Studien möglich werden. Amtsvorsteher Feddersen weist darauf hin, dass geklärt werden muss, welche Verpflichtungen (insbesondere bei den Belegenheitsgemeinden) eingegangen werden müssen. Aus seiner Sicht wird befürchtet, dass weitere Einschränkungen in der Planungshoheit und in den Entwicklungsmöglichkeiten entstehen könnten. Es wird betont, dass gerade auch solche Entwicklungen im Rahmen der Studie zu klären sind.

 

Abschließend empfiehlt der Arbeitskreis bei einer Enthaltung, dass Projekt der Lokalen Aktionsgruppe zur Beschlussfassung vorzulegen.

 

 

TOP 4 „Kultur- und Naturerlebniszentrum Alte Ziegelei Borgwedel“

Herr Ulbrich gibt erneut einen Überblick über die bereits in der letzten Sitzung des Arbeitskreises vorgestellte Projektidee (vgl. Protokoll vom 29.04.04). Zwischenzeitlich wurde mit Dr. Schartl von der Kulturstiftung Kontakt aufgenommen. Dr. Schartl betont in einer vorliegenden Stellungnahme, dass die Idee der Gemeinde Borgwedel, die verfallene Ziegelei wieder kenntlich zu machen, seine volle Unterstützung findet. Die Ziegelei hatte regionale Bedeutung. Es lässt sich die bedeutsame Ziegeleigeschichte der Schlei-Region für Touristen ebenso wie für die einheimische Bevölkerung exemplarisch veranschaulichen. Aus Sicht von Dr. Schartl entsteht ein überaus attraktives Angebot, das Besonderheiten der Region präsentiert und das historische Potenzial sowie Natur- und Kulturgüter mit zielgruppenspezifischen Informationen aufbereitet. Die Einbindung des Kultur- und Erlebnisraumes an der Schlei in das regionale Straßen-, Rad- und Wanderwegenetz scheint unerlässlich. Einer späteren Kooperation mit dem Museumsnetzwerk „Industriemuseum Schleswig“ in der Region Schleswig/Sonderjylland steht nichts im Wege.

Herr Philipp, als stellv. Bürgermeister, erläutert, dass die Konzeption eines privaten Initiators für die Errichtung eines „Basis Camp“ im Bereich der Ziegelei keine Unterstützung von Seiten der Gemeinde findet und nicht weitere verfolgt wird. Dr. Hoffmann-Wieck regt an im Rahmen des Konzeptes Aktivitäten mit der Phänomenta zu entwickeln. In der weiteren Diskussion sind sich die Teilnehmer einig, dass eine Kooperation mit weiteren Ziegeleien, insbesondere mit Dänemark angestrebt werden soll.

 

Hinsichtlich der Finanzierung des Projektes wird die Gemeinde Borgwedel beauftragt bis zu Sitzung der LAG am 14.09.2004 ihr Finanzkonzept zu überarbeiten.

 

Bei einer Enthaltung stimmen die Mitglieder des Arbeitskreises der inhaltlichen Konzeption des Projektantrages zu.

 

 

TOP 5 und TOP 6 Umsetzung der Dokumentation „Archäologische Wege rund um die Schlei“, Umsetzung der Wikingerroute „Maasholm – St. Peter-Ording“

Prof. Dr. von Carnap-Bornheim verdeutlicht die Schwierigkeiten, gerade die nicht sichtbaren Denkmäler zu veranschaulichen. Die Umsetzung der „Archäologischen Wege“ und der „Wikingerroute“ sollten miteinander abgestimmt werden. Dies wurde in der 1. Lenkungsgruppensitzung zur Wikingerroute am 11.08.2004 entsprechend anregt und auch aufgenommen. Beide Routen sollen sich gegenseitig ergänzen und einen entsprechenden Wiedererkennungswert vermitteln. Auf qualitativ hochwertige Materialen für die Infotafeln wird wert gelegt. Dr. Hartz informiert, dass Herr Lemm und Frau Anspach, bereits von der LEG beauftragt wurden. Eine Zusammenarbeit ist damit sichergestellt. Für die Umsetzung des Konzeptes „Archäologische Wege“ wird vorgeschlagen, dass Herr Berlau, Dr. Zich und Dr. Hartz die nächsten Schritte, auf Grundlage der Vorschläge aus der vorliegenden Dokumentation, vorbereiten.

 

 

zu TOP 7 Kriterien zur Förderung von Publikationen

Der Arbeitskreis hatte sich bereits im Sommer 2003 allgemeine Kriterien zur Förderung von Publikationen diskutiert. Seinerzeit wurde angeregt, den Regionsbegriff bei Publikationen eng auszulegen. Entweder muss die Herkunft des Objektes die Schlei-Region sein oder der Nutzen muss ausdrücklich für die Schlei-Region gegeben sein. Für die Antragsstellung sollte die Herausgeberschaft entscheidend sein. Bei Vertrieb durch einen kommerziellen Verlag sollte eine Förderung ausgeschlossen sein. Als Herausgeber wären u.a. kofinanzierungsfähig: Kommunale Körperschaften, Kammern, Sparkassen, Landesbanken, Museen, öffentlich-rechtliche Stiftungen und seit neuestem auch Kirchen. Die Einnahmen durch die Publikationen sind gegen zu rechnen. Insgesamt müssen sich die Publikationen in die Entwicklungsstrategie einfügen, mindestens zu einem Entwicklungsziel beitragen und zur Förderung der Identität in der schlei-region beitragen.

 

Die Handhabung der Kriterien zur Förderung von Publikationen wird von den Teilnehmern zustimmend zur Kenntnis genommen.

 

In diesem Zusammenhang informiert Prof. Dr. von Carnap-Bornheim über ein konkretes Publikationsprojekt „Die Runendenkmäler im alten Schleswig und in Holstein – Die Schleiregion als ein Zentrum der Literarisierung Nordeuropas im frühen und hohen Mittelalter“. Die Schleiregion bietet eine außerordentlich hohe Zahl an Runendenkmälern -aus dem Thorsberger Moor, aus den Siedlungsplätzen Haithabu und Schleswig und dem Umland von Haithabu-, die sowohl als Nachbildungen im Gelände sichtbar sind, als auch in den Museen präsentiert werden. Sie sollen in einer Publikation, die als Begleitheft zur touristischen Erschließung archäologischer Denkmäler in der Schleiregion verstanden werden kann, vorgestellt und diskutiert werden. Das Projekt dient ferner der Stärkung der regionalen Identität, da es einzigartige historische Denkmäler erschließt und in allgemein verständlicher Form vorstellt. Gegenstand des Antrages ist die abschließende redaktionelle Bearbeitung eines fertigen Manuskripts von Dr. W. Laur und der Druck des Werkes. Herausgeber der Schrift ist das Archäologische Landesmuseum.

 

Bei einer Enthaltung empfiehlt der Arbeitskreis dem Projektantrag in der Lokalen Aktionsgruppe zuzustimmen.

 

Bezüglich der bereits angedachten Projektidee zur Erstellung eines historischen Schleiatlas erklärt Prof. Witt sich bereit, für die Umsetzung sich Gedanken zu machen, weil sich touristische Nachfragen abzeichnen.

 

 

zu TOP 8 Verschiedenes

Blick in die Zukunft

Projekte und Stichworte in den Maßnahmenbereichen des GIEK, die im Arbeitskreis Archäologie und Geschichte zu diskutieren waren bzw. sind:

· Erlebbarkeit von Denkmälern

· Weiterentwicklung Wikingerroute: Archäologische Wege

· touristische Inwertsetzung Karschauschiff

· Deutsch-dänische Geschichte

· jüngere Geschichte: Optimierung der Bewerbung Haus der Geschichte

· Vortragsreihen

· Patenschaften und Austausch für grenzüberschreitende Projekte

· Archäologie vom Wasser her

· Denkmale aus der Luft

· experimentelle Archäologie in Schulen

· Ziegelei Borgwedel

 

Im weiteren schlägt Prof. Witt zur Förderung der regionalen Identität vor, die Erarbeitung und Herausgabe eines Ortslexikons für die schlei-region zu überdenken.

 

 

Protokoll: 09.09.2004

Svenja Hennig

Geschäftsstelle LAG „schlei-region“


Dateien:
protokoll_ak_geschichte_8.9.04.pdf
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